Wie alle Welt war ich heute auf dem evangelischen Friedhof Weißensee, obwohl dort kein mir bekannter Mensch begraben liegt. Es herrschte eine geradezu heitere Stimmung trotz des trüben Wetters, die Leute kommen mit Blumen in einen autofreien stillen Park, den sie selbst mitgestalten. Eine alte Frau kam mit einem Strauß roter Rosen.
Auf der Friedhofsmauer wuchert das Schöllkraut, es sieht sehr frisch aus und hat sogar schon Knospen.
Auch andere Kräuter wachsen aus dem Backstein, ich frage mich, mit wie wenig Nährstoff sie auskommen können.
Eine schöne Grabfigur, die ich immer betrachte, wenn ich hier spazierengehe.
Andreas Gryphius
Betrachtung der Zeit
Mein sind die Jahre nicht,
Die mir die Zeit genommen;
Mein sind die Jahre nicht,
Die etwa möchten kommen;
Der Augenblick ist mein,
Und nehm ich den in acht
So ist der mein,
Der Jahr und Ewigkeit gemacht.
Ausnahmen bestätigen eben immer noch die Regel, denn:
http://www.blogsgesang.de/2007/11/25/der-totensonntag-stoert/
Der Totensonntag stört, das siehst Du richtig, die sonst recht ungebremste Kommerz- und Konsumwut. Da störe ich gerne mit!
Was könnte die wohlgeformete junge Frau wohl sagen…?
Sehet mich an: Ich habe eine kleine Zeit Mühe und Arbeit gehabt, und habe großen Trost gefunden.
(Sirach 51, 35; im Deutschen Requiem von Joh. Brahms)
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