Wieder habe ich dem schon einmal erwähnten Friedhof Friedenau einen Besuch abgestattet.
Gleich beim Betreten des Friedhofes wird man an völlig sinnlos und zu jung Gestorbene erinnert.
Diese drei hat niemand identifiziert.
Manche werden vergessen, aber die Inschrift auf dem Grabmal behält doch ihre Gültigkeit.
Mancher wird recht ausschweifig gedacht.
Einige verwitterte Grabkreuze haben einen besonderen Charme.
Mich ziehen solche alten Friedhöfe ja auch immer sehr in ihren Bann. Meine Urgroßeltern liegen auf einem solchen. Es ist eigentlich immer wunderbar dort, friedlich und lauschig. Ich verweile dort gern. Man kann sich unter riesige Bäume setzen und der Stille lauschen. Herrlich.
Ich muss bekennen, dass Efeu Früchte trägt, ist mir bisher nie aufgefallen. Danke fürs sensibilisieren 🙂
Ich kann mich der melancholischen Stimmung von Friedhöfen auch nie entziehen.
Diese Verbindung von gelebten Leben, Liebe, Gleichgültigkeit, Trauer und Verlust, Pflichterfüllung, sozialen Kontakten, Zeitgeschehen und Natur, an welch anderen Orten bekommt man so geballtes Zeugnis von Leben in Harmonie wie dort?
Efeu hat in den ersten Jahren seines Lebens stärker gelappte Blätter und keine Früchte. Fruchtbar wird er mit acht bis zehn Jahren, blüht unscheinbar gelb und bekommt dann größere und kaum bis gar nicht gelappte Blätter.
Mir gefällt an Friedhöfen, daß sie Oasen in der Stadt sind, ohne Musikberieselung, ohne Kaufmöglichkeit bzw. -zwang, ohne Reklame, ohne Hundedreck, ohne mehr oder weniger chaotischen Verkehr. Und sie sind für eine Großstadt auch ein Stück grüne Lunge.
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