Vorab: Ich liebe Berlin und möchte auf Dauer in keiner anderen Stadt wohnen.
Aber dennoch – es gibt keinen Zweifel daran, daß Berlin dreckig und laut ist und wie alle Großstädte zutiefst lebensfeindlich, ganz gleich, wie hochtrabend die Berliner von ihrer „grünen Stadt“ reden. Umso mehr rührt und freut es mich, wie hartnäckig die Natur sich durchschlägt.
Der an dieser Stelle völlig sinnlose Stacheldraht wurde – auf Floras Wink? – von einem weggeworfenen Fetzen umwickelt.
Feuerdorn, grüne und schwarze Hagebutten
Goldrute an stillgelegter Straße
Georg Trakl
An die VerstummtenO, der Wahnsinn der großen Stadt, da am Abend
An schwarzer Mauer verkrüppelte Bäume starren,
Aus silberner Maske der Geist des Bösen schaut;
Licht mit magnetischer Geißel die steinerne Nacht verdrängt.
O, das versunkene Läuten der Abendglocken.Hure, die in eisigen Schauern ein totes Kindlein gebärt.
Rasend peitscht Gottes Zorn die Stirne des Besessenen,
Purpurne Seuche, Hunger, der grüne Augen zerbricht.
O, das gräßliche Lachen des Golds.Aber stille blutet in dunkler Höhle stummere Menschheit,
Fügt aus harten Metallen das erlösende Haupt.
schöne Bilder, ich beneide Dich ein wenig darum, daß Du Dich in der Stadt so wohl fühlen kannst (und bewundere die Latinität! )