Ein Denkmal für drei Lichtgestalten

Von einem in den 20er Jahren erbauten Haus
Photobucket

blicken auf die PassantenLouis Daguerre,

Carl Friedrich Gauß

und Joseph von Fraunhofer.

Der gemeinsame Nenner der drei ist die Arbeit mit Licht: Daguerre ist der Vater der Photographie, Gauß beschrieb Eigenschaften und Verhalten des Lichtes wissenschaftlich, und Fraunhofer entwickelte Fernrohre für die wissenschaftliche Nutzung. Für diese Arbeit bekommen sie hier Blumen. (Die Blütenform weist übrigens auf Hopfen; möglicherweise drücken die floralen Arrangements den Willen aus, die Männer auf ein Bier einzuladen.)

Die ununterteilten Schaufenster im Erdgeschoss samt übergroßer Reklame beeinträchtigen die Schönheit des Gebäudes zwar sehr. Aber die klare Struktur des späten Jugendstils ist doch weitgehend erhalten – ohne die allzu verspielte Überfrachtung früherer Jahre und mit einem Fassadenschmuck, der die Arbeit der ortsüblichen Stuckmanufakturen weit hinter sich läßt.

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Über Claudia Sperlich

Dichterin, Übersetzerin, Katholikin. Befürworterin der Vernunft, aber nicht in Überdosierung.
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6 Antworten zu Ein Denkmal für drei Lichtgestalten

  1. erinnye schreibt:

    Die Zierelemente sind aber nicht aus Stuck, oder? Doch eher Stein….

  2. Claudia Sperlich schreibt:

    Die Köpfe: Glasierter Ziegel. Das hat man in den 20er Jahren viel gemacht; in Berlin gibt es mehrere schöne Beispiele dafür. Die Blumen: Meines Wissens doch Stuck mit einer in den 20er Jahren aufgekommenen Oberflächenbehandlung. Bin mir aber nicht ganz sicher.

  3. erinnye schreibt:

    Für mich sahen die Blumen jetzt eher wie Steinmetzarbeiten aus. Aber vielleicht wäre das doch zu viel Arbeit gewesen? Stuck kann ich mir aber eher nicht vorstellen, ist doch außen nicht haltbar, oder?

  4. Claudia Sperlich schreibt:

    Außenstuck gibt es massenhaft! Gerade im 19. und frühen 20. Jh. fuhr man doch völlig darauf ab. Allerdings ist das Material wohl nicht der simple Deckengips; wie die Zusammensetzung ist, weiß ich nicht.
    Wo viel Autoverkehr ist, leiden die Außenstuckaturen natürlich sehr – allerdings auch Steinmetzarbeiten (schrecklich deutlich in Notre Dame de Paris zu sehen), weil sich durch Regen und Abgase Säuren bilden. Glasierte Backsteine sind dagegen noch am besten gewappnet.

  5. Wolfram schreibt:

    Die Schaufenster greifen immerhin die Dreiteilung auf, wenn auch nicht die Feinunterteilung.

  6. Claudia Sperlich schreibt:

    Das ist wahr; vermutlich wäre das Denkmalamt sonst auch Amok gelaufen. Trotzdem sind mir diese Riesenscheiben immer wieder ein Greuel. Ich will ja nicht die gute alte Zeit mit Butzenscheiben wieder, aber Schaufenster ohne Unterteilung sehen einfach unfreundlich aus.

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