Mit Freunden in Dresden

Gestern traf ich mich mit über zwanzig Gefährten der Septimana Latina in Dresden. Zwar bereitete die schöne Stadt uns einen sehr frostigen Empfang mit Schneeregen und Wind, was die Qualität der Bilder sehr beeinträchtigte, aber wunderschön war es doch!


Ich habe mir viel Zeit genommen, auch die Kreuzkirche und die Frauenkirche zu betrachten. Und ich verneige mich vor den vielen Menschen, die den Wiederaufbau möglich gemacht haben – Kunsthistoriker, Restauratoren, Handwerker, Spender und alle, die mit guten Gedanken, Worten und Werken das ihre beigetragen haben.

In der Kreuzkirche wurde der üppige barocke Stuck nach der Zerstörung nicht wieder hergestellt, die Wände sind nun roh, aber die wundervollen architektonischen Schwünge sind so vielleicht noch besser zu sehen als im Urzustand. In einem Nebenraum läuft zur Zeit Stein und Farbe, eine sehenswerte Ausstellung zweier Künstler, des Malers Karlheinz Georgi und des Bildhauers Matthias Jackisch.





Die Frauenkirche ist deshalb so hervorragend wiederhergestellt, auch in der Bemalung, weil sie kurz vor der Zerstörung vollständig renoviert worden war und die Unterlagen darüber erhalten blieben, ebenso wie das Gedächtnis der Restauratoren.


Von der heiteren Architektur des Zwingers bin ich ganz hingerissen.






Das Schönste an der Veranstaltung war aber das Zusammensein mit Freunden, die geteilte Freude an der lieblichen lateinischen Sprache, die frohe Geselligkeit.

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Über Claudia Sperlich

Dichterin, Übersetzerin, Katholikin. Befürworterin der Vernunft, aber nicht in Überdosierung.
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5 Antworten zu Mit Freunden in Dresden

  1. piri ulbrich schreibt:

    In Dresden waren wir kurz nach der Wende mit dem Wohnmobil. Da lag die Frauenkirche noch in Schutt und Asche – ich fand das ein beeindruckendes Mahnmal und hätte es gut gefunden, es wäre so geblieben. Aber auch die aufgebaute Kirche ist stark. Ich durfte ein Konzert und einen Gottesdienst darin hören und erleben – grandios!

  2. derbaumderbaum schreibt:

    schön das du in dd warst. und vor allem das es dir gefallen hat! 🙂

  3. Die FrauenKirche in DD ist für mich eines der beeindruckendsten Gebäude – schon durch die Geschichte, die Probleme, die George Bähr schon beim Bau hatte, die baulichen Malaisen, die das Haus seit Errichtung quälten, die eine Sanierung 1943/44 notwendig machten (keiner ahnte daß das mal eben für die Katz war) und jetzt das Wiedererstehen dieses wunderbaren Kunstwerks in Sandstein. Und das für mich schönste von Deinen Bildern ist das Hochformat mit der Säule und den geschwungenen Emporen! SUPERSCHÖN gesehen und photographisch umgesetzt, liebe Claudia. Mir gefällt Dresden auch außerordentlich, diese wunderbare Architektur, das Stadtbild, das eben durch die FrauenKirche wieder komplettiert ist.
    Danke für die Photos aus Dresden – trotz des Wetters schön.*fröstel*

  4. Zufallsleser schreibt:

    „üppiger barocker Stuck“ in der Kreuzkirche???
    Nach Zerstörung während des siebenjährigen Krieges wurde die Kirche 1792 im klassizistischen Stil wieder aufgebaut. 1895 wurde das Innere im Stil der Gründerzeit (starker Jugendstileinfluß) gänzlich umgestaltet und drei Jahre später ist die Kirche bei einem Brand innen total ausgebrannt. 1900 ist dann die Kirche wieder eingeweiht worden. Die Pfeiler sind z.B. aus Eisenträgern, die ummantelt sind und die Decke ist aus Stahlbeton gefertigt, weshalb die Kirche nach den Beschädigungen im Februar 1945 nicht einstürzte. Die überaus reichen Sandsteinverzierungen von 1900! im Innern sind bei dem Brand 1945 zum größten Teil zerstört worden. Dass man nach 1945 den Prunk der Gründerzeit nicht wiederherstellen wollte, ist nachzuvollziehen, auch aus der damaligen finanziellen Not, so dass dieses schlichte Konzept welches die Kirche heute zeigt, immer noch Bestand hat: Folgen der Zerstörung zeigen und mahnen. So sind neben den „nackten“ Rauhputzflächen Fragmente zerstörter Sandsteinornamentik und -skulptur sowie teilrestaurierte Ausstattung zu sehen (Altar, z.T. Säulen)
    Alle barocken (2x Ecce homo, Alabasterrelief) und auch mitteralterlichen Ausstattungsstücke (Epitaphe in den Seitenschiffen und im Vorraum) stammen aus der ehemaligen Sophienkirche bzw. aus der alten Frauenkirche.

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