Wem Gott ein Amt gibt, gibt Er auch Verstand,
Doch pflegt Er dabei nicht zu übertreiben.
Zum Lesen langt es meistens, und zum Schreiben,
Wer mehr erwartet, baut auf eitel Sand.
Ein Amt zu haben und im Amt zu bleiben
Und Dienst zu tun für Leute und für Land
Ist nicht verwerflich, doch es riecht nach Brand,
Sobald sich Ämter Menschen einverleiben.
Es scheint des Amtes Amt, mir aufzubürden,
Von einem Amt zum anderen zu hasten.
In jedem sitzt vor mir ein Potentat.
Auch sind nicht alle Ämter, alle Würden
Der Gnade unsres Schöpfers anzulasten –
Denn sicher ist der Teufel Bürokrat.
© Claudia Sperlich
Der Wahrheit steht das Kleid des Reimes. 😀
Nackt ist sie auch schwer erträglich, die Wahrheit.
Bei Antragsstellung fällt mir ein:
Immer wieder schön!
Hat dies auf laut und leise literatur lesen rebloggt und kommentierte:
kann man Ämterfrust besser formulieren? Nein!
Wenn die Herrschaften auf dem Amt sich nur einmal am Tag für ein paar Sekunden bewußt machten, daß sie von unser aller Steuergeldern leben… Und wie war das doch gleich mit der unantastbaren Menschenwürde? Die gibt man doch schon an der Haustür des (Arbeits)Amtes ab, oder?
Es gibt dort immerhin auch tüchtige Leute, wie ich kurze Zeit später erfahren durfte.
Aber zuweilen denk ich auch, menno, andere Leute machen ihren Job besser und werden trotzdem gekündigt.