Eucharistie – Sonettenkranz
XIV
Ich kann es nicht begreifen, doch ich glaube,
Daß Du es bist, durch den ich bin und dichte.
Und seh ich diese Welt in Deinem Lichte,
Dann spür ich Deinen Geist, die weiße Taube.
Dein Geist ist mächtiger als Weltgeschichte!
Daß Deine Kirche nicht erstickt im Staube,
Daß sie der kalten Welt nicht fällt zum Raube,
Das ist Dein Werk, nicht das der Menschenwichte.
Wenn Welt und Leben an mir zerrt und zehrt,
Wenn Sorge, Not und Kummer mich beschwert,
Gibst Du mir Kraft, hilfst mir, mich zu bewähren.
Und bleib ich unbewährt, so gibst Du doch
Dein Fleisch und Blut für mich, und immer noch –
Herr Jesus, Du läßt Dich von mir verzehren.
© Claudia Sperlich