Leben in Fülle!

In Berlin waren heute nach erster Schätzung 4500 Menschen friedlich für das Lebensrecht aller Menschen auf der Straße.
Trotz des traurigen Anlasses war es eine schöne, frohe, zuversichtliche Veranstaltung – diesmal auch mit erheblich besserer Musik als im letzten Jahr. Der Abschlußgottesdienst unter freiem Himmel war ein wunderbares Erlebnis, und ich hoffe, nächstes Jahr wieder dabeizusein.
Der Marsch für das Leben – gegen Abtreibung, PID und Klonen – war auch heuer von Krakeelern begleitet, die sich nicht durch logisches Denken auszeichneten. Einige der von ihnen gekreischten Parolen habe ich sogar beantwortet.

„Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat“ – direkt vor mir von einer Gruppe junger Männer skandiert, die sich in den Marsch hineingemogelt hatten.
„Ich bin auch gegen Patriarchat! Ich lasse mir von Mackern wie euch nichts vorschreiben!“

Ein wohlmeinender Knabe verteilte Kondome.
„Danke, für mich keine Lustkiller!“

„Mittelalter, Mittelalter, hey hey“ – mein absoluter Favorit!
„Ja! Romanik! Gregorianik! Archipoeta! Yeah, Mittelalter!“

Ich glaube zwar nicht, daß viel von dem, was auf dem Marsch für das Leben gesagt und gesungen wurde, in Köpfen und Herzen besagter Krakeeler ankommt. Aber ich schließe nicht aus, daß hier und da doch einer durch irgendetwas berührt wird und in einer stillen Stunde mal sechzig Minuten am Stück darüber nachdenkt. Und wenn es nur einer ist.

Über Claudia Sperlich

Dichterin, Übersetzerin, Katholikin. Befürworterin der Vernunft, aber nicht in Überdosierung.
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2 Antworten zu Leben in Fülle!

  1. cassandra_mmviii schreibt:

    “Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat” – direkt vor mir von einer Gruppe junger Männer skandiert, die sich in den Marsch hineingemogelt hatten.
    “Ich bin auch gegen Patriarchat! Ich lasse mir von Mackern wie euch nichts vorschreiben!”

    coole Reaktion!

  2. Pingback: Frau Buddeberg und der Lebensschutz | Mein Leben als Rezitatorin und Dichterin

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