Zurück in Berlin

Die Septimana Latina war wieder einmal ein voller Erfolg! 57 Lateinbegeisterte – die jüngste elfjährig, der Älteste knapp unter achtzig – haben eine Woche lang gelesen, geschrieben, diskutiert, musiziert, Theater gespielt – und einander an der zauberisch schönen Sprache betrunken.
Ich habe in den Confessiones des Augustinus gelesen, einen Vortrag über den von mir so verehrten Archipoeta gehalten und im Chor gesungen – selbstverständlich alles auf Latein.

Allein schon der Weg vom Bahnhof nach Amöneburg ist ein Erlebnis (allerdings ein ziemlich anstrengendes, wenn man ihn zu Fuß macht).


Neben der Sprache und den Freunden genieße ich in Amöneburg auch immer wieder den Blick auf die Häuser und in die Natur.

Leider ist auch das so friedlich wirkende Amöneburg nicht gegen Verbrechen gefeit. Ein Denkmal erinnert an eine jüdische Familie, die von den Nazis ermordet wurde.

Eine Exkursion führte uns nach Waldgirmes, wo eine römische Stadt ausgegraben wurde. Leider sind für die Fortführung der Grabungen keine Gelder bewilligt, und so können die Archäologen zwar die schon geborgenen Dinge zeigen und weiter untersuchen, aber vorerst nichts Neues zu Tage fördern.
Anschließend ging es nach Wetzlar, wo wir die wundervoll erhaltenen Fachwerkhäuser bestaunten und auch die zahlreichen deutschen und lateinischen Inschriften.

Zum Abschluß wurde wie jedes Jahr ein ökumenischer Gottesdienst in lateinischer Sprache gefeiert. Dabei wurden wir eingeladen, freie Fürbitten zu formulieren – natürlich auch in der hier üblichen Sprache. Sage jetzt nur niemand, Latein sei tot!

Über Claudia Sperlich

Dichterin, Übersetzerin, Katholikin. Befürworterin der Vernunft, aber nicht in Überdosierung.
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